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1. Lehrstufe 3 - S. 244

1867 - Leipzig : Teubner
244 gegen N geschützt, gegen S geöffnet, sind klimatisch besonders begünstigt. Im Hochapennin bleibt der Schnee bisweilen das ganze Jahr liegen. Die kalten Nordwinde; der Scirocco. Der tiefblaue Himmel, die Fiebernebel im Sommer, die malaria in der Campagna di Roma, die aria cattiva in den Marem- nen und den Pontin. Sümpfen, an deren Austrocknung man seit Jahrhunderten arbeitet. §. 402. A. Die Grundmacht. Ii. Bewohner. 1) Einwohnerzahl: Königr. Italien 22 Mill.; Kirchenstaat. 700000, San Marino 8000 E.; am dichtesten im Pothale (6500), am dünnsten auf der I. Sardinien (1300). 2) Die Italiener sind ein Mischvolk aus Ureiuw. und Eingewanderten (§. 403); im N überwiegt die celtisch-germanische, im 8 die griechisch-arab. Beimischung. Die Schicksale des Volks haben auf seinen Charakter ungünstig eingewirkt. Der Italiener ist leidenschaftlich, rachsüchtig, durch langen Despo- tismus zur Tücke gewöhnt, betrügerisch gegen Fremde, träge (d. äoles far niente) und schmutzig (Banditenwesen), aber voll Geist, Phantasie und Poesie (Improvisatoren); Volkslustbarkeiten sind beliebt (Carneval, Tombola). Der Süditaliener lebt mehr auf der Straße als im Hause; malerische, Lunte Nationaltrachten; Maccaroni und Pollenta sind Nationalgerichte. — Die Italien. Sprache, melodiös und sangbar wie wenig andre, ist aus der lingna rustiea romaua entstanden und zerfällt in viele Dialekte, von denen sich der toscanische zur Schriftsprache erhoben hat. — 7000 Deutsche wohnen am M. Rosa, in den setts eornuni b. Vicenza (und in 13 Gemeinden b. Verona), o. 80000 Albanesen im 80; 34000 Juden. 3) Die katholische Kirche ist durchgängig herrschend; ihr Kultus ist ein die Sinne ergreifendes Schauspiel, kein großes Kirchenfest ohne Procession, Illumination und Feuerwerk; die Kirchenmusik ganz weltlich, der Heiligendienst birgt viele heidnische Reminiscenzen; äußere Werkheiligkeit vertritt die Stelle innigen Glaubens. Die Geistlichkeit ist reich, ein großer Theil aber unwissend und sittenlos. Das Pabstthum. Die neuesten Umwälzungen haben im K. Italien den andern Bekenntnissen Toleranz verschafft. 27000 Waldenser in den Thälern von Piemont. §. 403. Geschichtliche Gestaltung. Tief gegen Ist in den Continent eindringend, das mittelste und schmälste der Mittelmeerglieder Europas, war Italien ebenso geeignet von auswärts seine Bevölkerung zu empfangen als nach Erstarkung des heimischen Volks- ihums die Herrschaft über die ganzen Mittelmeerküsten zu üben. Dem entspre- chend siedelten sich im dl iberische Ligurer, Etrusker und Gallier, im 8 Phöni- zier, Karthager und Griechen an, ehe vom Tiberthal aus der lateinische Stamm (die Römer) seine Herrschaft über die Halbinsel ausbreitete und sie zum Mittelpunkt des röm. Weltreichs machte, das 476 dem Andrang der Ger- manen erlag. Während des ganzen Mittelalters gelangte Italien zu keiner einheitlichen Gestaltung, die einzige nationale Macht war noch das Pabstthum (den aus Pipins Belehnung erwachsenen Kirchenstaat vergrößerten Cäsar Borgia's und P. Julius' Ii. Eroberungen zu seiner spätern Gestalt), das übrige fiel, meist durch die Schuld innerer Zwietracht, entweder in Abhängig-

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 400

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
400 Viertes Buch. 13. Fürstth. Waldeck. Das bis zu Anfang des 18ten Jhdts. gräfliche Fürstengeschlccht stammt von den Gra- fen v. Schwalenberg ab und zählt unter seinen Söhnen viele tüchtige Feldherren. Fürst Georg Victor. Sein Land hat auf 2 t m M. 60,000 meist evangel. E. und liegt in 2 Theilen etwa 10 M. aus einander. a) In dem südlichen größeren 19/20, dem eigentlichen Fürsten- thum Waldeck, §. 91., 2. Anmerk, (im alten oberrheinischen Kreise), liegt die Residenz Arolsen, 3000 E. Geburtsort der be- rühmten Künstler Rauch und Kaulbach. b) In der Gra fschaft Pyrmont, an einem Nebenflüßchen der Weser gelegen, ist unter den vorzüglichsten deutschen Badern zu nennen, obgleich der Besuch gegen früher etwas abgenommen hat, 7000 E. Bon dem Trinkbrunnen wird auch viel versendet. Die Hauptallee, aus 4 Reihen von Linden bestehend, ist der Sam- melplatz der Kurgäste. In der Nähe eine Dunst- oder Schwefel- hohle, eine neapolitanische Hundsgrotte im Kleinen (S. 216.) §. 101. Norddeutsche Staaten. 1. Die Anhaltischen Herzogthümer, im alten Obersächsischen Kreise. Das alte Stammschloß Anhalt liegt im Selkethale (S. 340.); als Stammvater des Ge- schlechtes nimmt man Esiko v. Ballenstadt an. Al- brecht d. Bär ls. 362.) war sein Urenkel. Seine Nach- kommen besaßen um das Jahr 1300 zwei Kurhüte: Bran- denburg (S. 332.) und Sachsen. Als aber die beiden Kurlinien erloschen, konnte der in den Stammländern regie- rende Zweig seine Ansprüche nicht durchsetzen, nicht einmal als das Haus Sachsen - Lauenburg (ein Nebenast der anhaltisch-sächsischen Linie) 1689 erlosch. Er hatte sich im Laufe der Zeit wieder in mehrere Linien zertheilt: in der Mitte des vorigen Jhdts. bestanden 4: Zerbst (aus ihr die russische Kaiserin Katharina Ii. fs. 303.]), Bern bürg, Cörhen, Dessau. Fürst Leopold von Dessau, ge- wöhnlich nur „der alte Dessauer" genannt, war einer der preußischen Kriegshelden bis in die schlesischen Kriege „des alten Fritz", ein derber, seltsamer, alter Herr, Soldat von der Zehe bis zum Schu'tel. (Der Dessauer Marsch. Im „Dessauer" in Halle hat der Fürst als Regiments'com- mandeur gewohnt.) In Allem setzte er seinen Kopf auf.

3. Die Geschichte der Deutschen - S. 266

1824 - Herborn : Krieger
266 den ihrer Seelen zu heilen, ihre Sünden zu büßen, wohin seit Petrus Eremita bewaffnete Schaaren zur Rettung und Erhaltung des hei- ligen Grabes strömten, zahllos wie der Sand am Meere, ist kaum zu berechnen; sie spricht aus allen Erzeugnissen dieser Zeit in einer wun- derbaren, dem kaireu, glaubenlosen Herzen un- verständlichen Sprache. Dabei darf man in- dessen nicht glauben, es sei diese Zeit schwär- merischer Frömmigkeit auch die der Sündenlo- srgkeit gewesen. Das menschliche Herz zeigt sich in der Geschichte als ein sophistisches Ding, das den Genuß der Erde gewöhnlich sehr gut mit der Vorbereitung auf den Himmel zu vereinigen weiß. Feste Tugend ist überdieß selten mit leb- hafter Aufregung der Phantasie gepaart. Der Volksgeist trieb ein lustiges Leben; Spielleute und Gaukler zogen in den Gauen Teutschiauds umher, alljährlich kamen neue Lie- der auf, die man fang und pfiff, die Laiftn (Bußgefängc) waren nach heitern Weisen ge- dichtet und die Klöster nicht selten die Tempel der Lust und Liebe. Alle Künste wurden angc- daut, vornehmlich aber ging die Dichtkunst ei- ner schönen Blürhe entgegen, zuerst ihre Kräfte im Conterfeieu französischer und italiänischer Ori- ginale übend. Merkwürdig ist, daß fast alle Schriften in gedichtlichcr Form erschienen, die nran für wesentlich und nothwendig hielt: wie denn ein Geistlicher, der über die sechs Namen des Leichnams Jesu geschrieben hat, in der ge- reimten Vorrede um Nachsicht bittet, daß das Buch nicht in Versen abgefaßt sei. — Man kann die Gedichte, die aus dieser Periode stam- men, in (epische) Rittergesänge und (ly- rische) Minnelieder unterscheiden. Von je- nen sind die qusgezeichnc.stcn der Tristan,

4. Die Geschichte der Deutschen - S. 218

1824 - Herborn : Krieger
213 schlagen, und mit ihm um das Pferd furniert, er selbst auch auf die Schranken gesetzt werden, 'Mit Verlust seines adeiichen Namens, Schildes »ns Helms. Geschlossen waren also durch den -Schimpf, der dort seiner harrte, die Schranken ldts Turniers für jeden, der seinen adeiichen La men durch Sitteniosigkeit und Friedensbruch lb-efleckr harre. Versagt war ihm, Proben seiner geübten Kraft und seiner Tapferkeit vor der staunenden Menge abmlegen, sich den Beifall t>c:r ruhmbcladencn Heiden, die Bewunderung de:r holdseligen Frauen zu verdienen, die des Festes Feier aus fernen Landen zusammcnfübrte» Er durfre sich in die Kreise und Reihen der Ze- cher und Tänzer, die sich nach der Arbeit des Krampfes gestalteten, nicht mischen, er war ver- achtet von der Kaste. — Wenn man nun den d amaligen Adel und seinen herrschenden Geist, seine hohe Bestimmung und die verkehrte Rich- tung seines Srrebens wohl im Auge behalt; so tum man nur das Glück oder die Klugheit he- tz wundern, mit der Heinrich das geeignete Mittel hervorhob, indem er für einen Stand, den er init Gewalt nicht ziehen und züchtigen konnte, ei in großes Sitrengericht in seinen Vergnügun- gen schuf. — Es hatte durch diese Anstalt 'Au- sserordentliches geleistet, sie hakten das fürteutsch- ! ?. nd werden können, was die olympischen Spie- le für Griechenland waren. Daß sie das nicht ivurdc, davon liegt der Grund darinn, daß .Heinrichs Nachfolger nicht in seinem Geiste fort- wirkren, daß oft 40 Jahre verflossen, ehe wte- lder ein Turnier gehalten wurde. Das Verdienst ihres Stifters, was Heinrich für Teutschland Ist, bleibt indessen darum nicht minder groß. In der Kriegs Verfassung war, wie wir bereits gesehen haben, nach und nach eine

5. Die Geschichte der Deutschen - S. 501

1824 - Herborn : Krieger
501 schen, daß wir in einer schwierigen Zeit zum Le- den berufen seien, und wir können uns keines- wegs verhehlen, daß in unfern Tagen, wo erst kürzlich beispiellose Bewegungen im Völkerleben uralte Thronen zum Wanken gebracht, den Bau gewaltiger Staaten erschüttert und alle Leiden- schaften der Menschenbrusi aufgeregt haben.- die Verhältnisse des Lebens nicht ohne Verworren- heit sind. Allein, wenn auch von der Stelle aus, die uns im Leben angewiesen ist, betrach- tet, das Gewühl um uns her und die Ungewit- rer, die über ven Horizont des Völkerlebens ziehen, etwas Beängstigendes haben; so ver- schwindet dieses, von dem erhabeiren Standpunkt der Geschichte aus angesehen. Ohnehin ist tu der Gegenwart so Vieles heiterer geworden. Was vorerst die Klage anlangt, daß in un- serer Zeit der Kampf verschiedener Parteien die Völker spalte und die Gemüther erbittere: so läßt sich dicß einestheils am wenigsten von Teutsch- land behaupten, wo gewöhnlich ein Schwindel der Köpfe eben so leicht vorübergeht, als er er- regt wird, und wo der gesunde Sinn des Vol- kes seltener von dem Wege der Wahrheit ab- schweift ; anderntheils gehört dieser Kampf zum Leben. welches sich eben dadurch von dem Tode unterscheidet, daß Widerstreit der Kräfte in ihm ist und Mannigfaltigkeit und Bewegung. Woll- ten wir glauben, daß das Ende des Streites der Ansichten zu erleben sei; so würden wir um nichts gcscheider sein als jener horazische Bauer, der an einem Strome anlangend, abzuwarren gedachte, daß das Gewässer abgelaufen wäre, indeß zu seinem Kummer sich aus ew'gen Quel- len ewig neue Wogen Huben. - ' . Wichtiger möchte die Beschwerde sein, daß der Verkehr in unsem Tagen gehemmt ist, der

6. Die Geschichte der Deutschen - S. 382

1824 - Herborn : Krieger
502 ln feiner ganzen Ausdehnung schildern, so hat^ len wir die Geschichte der Welt wahrend der ersten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts zu schreiben; denn wahrend dieser Zeit ist nicht leicht em bedeutendes Drama auf dem Schauplatz der Weit aulgeführt worden, bei welchem er nicht eine Rolle.übernommen gehabt harte« Iudeß verwegene Abenteueter für ihn die reichen Fla- chen Mexiko'^ eroberten und in Peru den Thron der Iuka's stürzten, um den seiuigen zu errich- ten, rang .? mit feinem großen Nebenbuhler Frau; I. uni die Krone der römischen Kaiser, um die Herrschaft der Welt, um den Ruhm, ließ sich als Verfechter der römischen Priester- h-rrschaft gegen die Verkündiger und Vertheidi- ger der neuen Lehren gebrauchen und stellte sich als Schirmherr der Christenheit dem gewaltigen Sultan Soli mann ll. und dessen furchtbaren Vasallen mit dem Schwerte entgegen. - Auf dem ersten Reichstag, den er (tm I. 1521) zu Worms hielt, kam vornehmlich auch die Sache Luthers in Berathung, die unterwei- len von einem Gelehrtenstreit bereits zu einer Angelegenheit des Volkes geworden war, und inner allen Stauden, besonders aber unter dem Adel, zahlreiche Anhänger gewonnen hatte. Ob auch daselbst der päpstliche Nuntius Al ea über in einer dreistündigen Rede aus Luther's eigenen Schriften dessen Ketzeret dargethau zu haben ver- meinte; so ging doch, auf Dortrag Friedrich's des Weifen, das Urtheil der Fürsten dahin, daß man vor einer Beschlußnahme den. kühnen Neuerer erst selbst hören müsse, und dieser ward Unter Zusicherung sicheren Geleites nach Worms beschieden- wohin ihn die Blicke des teutscheu Volkes mit der gespanntesten Erwartung beglei- teten. Die Seele des großen Mannes hatte

7. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 285

1816 - Breslau : Holäufer
Iii. Lehnsherrschaft u. Normämier; Türken. 285 cher Sohn Arnulf zum König der Tcutlchen gewählt und mit dessen S-> L u d w i g d. Kinde £900 — 911] starb die teut- sche Linie der Carolinger aus. Teutfchland wurde nun ein Wahlreich, in welchem die Reichsstände ihr Ansehn geltend machten. Der frank. H. K. Conrad I sy 11 — 9163 kämpf- te gegen Sachsen, Baiern und Schwaben. Der sächsische H. K. Heinrich I sft. 2 Jul. 936] sicherte das königliche An- se hn gegen Schwaben und Barern, stellte die Abhängigkeit Lotharingens ^923 fü.l wieder her, traf durch Marken und festt Platze zweckmäßige Vertheidigungsanstalten gegen Sla- ven und Ungern, besiegte die lezteren bey Merseburg [933], griff die Normanner auf"ihren Gränzen an und machte sich um Teutschland's Kriegswesen und städtische Verfassung viel- . fach verdient. -Die t.königskrone blieb lange sbis 1224} bey seiner Familie. Otto! sft. 9733 befreite Teutfchland von den verheerenden Einfallen der Ungern durch ihre Niederlage am Lech sd. 10 Aug. 955], überwand und christianisiere wen- dische Völkerstämme, beschränkte die Anmaaßungen der Gro- ßen, besonders in Franken und Baiern, führte ein im Fort- gange immer steiferes Hof - Amlsverhaltniß zwischen dem Oberhaupte und den Fürsten des Reichs ein und gab durch die Annahme der italiänischen Krone [9613 und der Kaisec- würde [962] zu den für Teutschland's politische Ruhe und für das auf gediegene innere Kraft und Einheit sich stützende königliche Ansehn gleich verderblichen Römerzügen Veran- lassung, welche unter seinen Nachfolgern, dem kühnen Ot- to Ii sst. d. 7 Dec. 98z, im 29 J3 , dem frömmelnden Ot- ^ to Iii sst. d. 22 Jan. 1002, im 22 I3 und dem vom Klerus jjl beherrschten Urenkel Heinrich's I, Heinrich Ii sst. 1024] die Kräfte des Staates verschlangen. Auch unter den frän- kischen Kaisern s 1024— 1125] dauerte die Verbindung Teutschland's und Jtalien's fort. C 0 n r a d Ii sst. d. 4 Inn. 1239] demüthigte Polen und Menden, regelte das ital.lchns- wesen durch ein Grundgesetz sd. 28 May 1037], suchte durch Hemmung der Fehden und durch Einführung des Gottesfrie- dens die öffentliche Ruhe wieder herzustcllen und erweiterte

8. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 333

1816 - Breslau : Holäufer
V. Annäherung d. curop. Staaten z. polit.system. 333 welche [1450] an Franzsforza überging; der unmün- /dige S. Galeazzo Marias serm. 1476^, Job. Ga- lt azzo, Eidam des neap. K. Al phons, verlohr durchs. Oheim Ludwig Moro [1494] Regierung und Leben. Zu seinem Schutz rief der Machträuber den franz. Hof gegen Neapel auf und büßte zu spat für s. Treulosigkeit [1499 u. 1500]. — Neapel verwilderte wahrend der Unruhen ss. 1343] in der regierenden Familie; nur des Adels Ueber- muth konnte dabey gewinnen. Car! Iii ßi'382 — 1386] brachte Ungern's Krone an s. Haus; s. S. U la d isl aus sst. 1414] war mächtig; die Schwester desselben Johanne Cft. 1435] adoptiere [1425] A lp hons V v. Aragon, der sich auch gegen Renatus v. Anjou (dessen Ansprüche Carl Viii v. Frankreich 1494 f!l. gertend machte) behaup- tete und den Thron [1458] s. nat. S. Ferdinand übec- lies. Schnell folgten Ai Phons Ii u. Ferdinand Ii; und dessen Oheim Friedrich mußte sizo^ der französisch- spanischen Ucbermacht den Staat überlassen. — Der päbst- liche Hof arbeitete eben so ränkevoll und selbstsüchtig an Ver- größerung seines Gebietes als folgerecht-beharrlich gegen Ansiedelung fremder Herrschaft in s. Umgebung. — Flo- renz, reich und hochgebildet, lange wetteifernd mit Pisa und anderen gibellimschen Städten, gab sich C 1343 D eine demokratische Verfassung, in welcher Johann de' M e d i c i [1400] die Oberhand gewann; unter s. Nachfolgern glän- zen Cosmus I (1428 — 1464] und noch mehr Lorenzo [1472 — 1492 ], der S. Peter's sst. 1472 ], als Pfleger des Kunftgeschmacks und der Littcratur. Peter Ii, durch Begünstigung der Franzosen die Unterdrückung Jtalien's för- dernd, wurde {[ 14943 verwiesen und Florenz fiel sbisiziz^ in zerrüttende Anarchie, während welcher Geronymo Savonarola sst. 1498j als Demagog hervortritt. — Lucca erlangte ^1370^ Freyheik, nachdem lange [f. 1327] Handel mit s. Besitze getrieben worden war. — Genua unter einem Doge ss. 1389] stand auswärtigem, besonders französischem Einflüsse offen. — Die Republik Venedig

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 117

1845 - Halle : Anton
117 derten, ward Spot und Frevel mit ihnen getriben; aus den Abendmalskelchen besof man sich in Brantwein; in den Patenen trug man Heringe dazu auf — Leute aus dem Pöbel zogen die Priestergewänder an, und ritten auf Eseln in Hanswurstweife durch die Straßen, hielten vor den Schnapsläden, und ließen sich den Abendmalskelch füllen. In Paris fand sich so einmal eine ganze Processi'on solcher frevler Hanswurste zusammen; an den Halftern fürten sie neben sich andere Esel, die mit Crucisi'ren und dergleichen heiligen Geräten beladen waren. So in einem Narrenaufzuge brachte man den Rest des Pariser Kirchen- si'lbers, trunken und halbtrunken nach dem Convente, nach diesem ehrwürdigen Rate der neuen Republik, und hielt hier in Knittelversen Narrenreden vor den Repräsentanten der großen Nation, die, seit sie existirt, an der Spitze der menschlichen Civilisation gestanden hat! Danton, als er diese Pöbelhaftigkeit immer weiter Hereinbrechen sah, hatte> nun eine Ahnung davon, wo alle das, was er Großes pathetisch verlangt hatte für die Re- publik Frankreich, eigentlich in Hafen laufen werde — er ahnete, welchem Geschlechte er seine Ehre und seinen guten Namen zum Opfer gebracht hatte — die Sündengeneration, die er hervorgerufen, sieng an, ihn selbst anzuekeln; er bekam einen Schauder vor den Kindern, die sein Geist mit der Chimära' erzeugt hatte. Da saß er nun finster und finstrer und schaute eine Weile zu. Plözlich erhob er sich — noch dachte er dem Seandal zu steuern — aber stat zu gehorchen, erbaten sich die Hanswürste in Messgewändern von dem Convente die Erlaubnis, vor dem hohen Rate Frankreichs eine Carmagnole tanzen zu dürfen — und der hohe Rat hielt es seiner Würde angemeßen, die Erlaubnis zu erteilen — ja! eine Anzal der würdigen Repräsentanten Frankreichs verließen ihre Sitze, mischten sich in den Rei- gen und tanzten mit den Lumpenkerlen und den Huren, die in den Messgewändern stacken, selbst die Carmagnole. Und kaum war die Carmagnole zu Ende, so erschin eine Deputation der Municipalität; an ihrer Spitze der Freund des Anacharsis Cloots, Herr Anaxagoras Jean Pierre Chan-

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 217

1845 - Halle : Anton
217 in den Convent gewollt worden war, und welchen unter- dessen Buonaparte im Avancement übersprungen hatte, Au- bry, erhielt im Wolfartsausschuße die Leitung der Kricgs- angelegenheiten. Er war eifersüchtig auf Buonaparte, und machte dessen rüksichtsloscs Versaren bei allen Gelegenhei- ten geltend als einen Grund, ihn von seiner Stelle zu ent- fernen. Buonaparte solté zu einer Infanteriebrigade in der Vendée versezt werden. Er lente die neue Stelle ab; und lebte nun als Privatman in Paris, wo er mit Sebastiani und Junot, die beide seine Freunde und Artillerieofsicire von der italienischen Armee waren, in einem kleinen Quar- tire wonte, und bald so arm war, daß er seine Bücher verkaufen und von deren Erlös leben muste. Glüklicher Weise für ihn ward Aubry abgelöst, und durch Doulcet de Pontecoulant ersezt; dieser gab Buonaparte Beschäftigung beim topographischen Comité. Als aber Doulcet durch Le- tourneur abgelöst ward, -waren fürs erste die Aussichten, wider eine bedeutendere Stellung zu gewinnen, verschwun- den. In diesen Verhältnissen lebte Buonaparte noch, als ihn Barras aus seiner Verborgenheit wider hervorzog, und ihm am 13ten Vendémiaire die entscheidende Rolle über- trug. Noch vor Auflösung des National-Conventes und vor Antrit der Directorialregirung war Buonaparte zum Divisi'onsgeneral ernant worden. Barras legte, als er Di- rector ward, die von ihm bisher bekleidete Stelle eines Ge- nerals des Inneren nider, und glaubte sie keinen beßeren Händen anvertrauen zu können, als denen Buonapartes. Kurz nachher heiratete Buonaparte Barras's Maitresse Marie-Joseph-Rose de Lascher, verwitwete Beauharnais. Wenn auch kein unbedeutender General die italienische Armee erhalten konte, die einzige bei welcher zunächst Aus- sichten auf schwere Kämpfe waren, so mag doch diese Ver- bindung Barras entschiden haben, sie unter den fähigeren Buonaparte zu geben. An der Spitze dieser Armee war Kellermann auf Dumerbion, Scherer auf Kellermann ge- folgt und Massen« hatte im December 1795 noch die Oest- reicher und Sardinier bei Loan geschlagen. Demohnerachtet
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